4. Frauen- und Meitlischwinget Hergiswil , Samstag, 26. 04. 2025 Schulhaus Matt
Das schwache Geschlecht packte wie die männlichen Schwingergrössen kräftig zu und zeigte anschaulichen Schwingsport. Erstaunlich dabei war, dass «Leichtgewichte», dem einen oder anderen «Bummerli» Paroli boten. Die Beurteilung ob Schwingen eine Frauensportartart ist, sei jedem Schwingerfan selber überlassen. Mä mues es gseh ha.
Bereits zum 4. Mal lud die Schwingersektion Hergiswil nach ihrer Bewerbung beim Eidgenössischen Frauenschwingerverband (EFSV) zur Austragung dieses Anlasses. Wer Gefühle hegt, dass der Schwingsport unter Frauen ein Schattdasein fristet, sieht sich gewaltig getäuscht. Denn die Akzeptanz ist im Zunehmen begriffen und die Attraktivität und Qualität nimmt stetig zu. Dem 1992 gegründeten Verband gehören ca. 180 Schwingerinnen an, wovon zwei Drittel Mädchen sind.
Es finden weitere 10 Kranzfeste statt ehe am 24. August 2025 in Huttwil das Eidg. Frauenschwingfest steigt, wo die Königin erkoren wird. Im Gegensatz zum ESAF der Männer in Mollis (29.-31.8.2025) wo der König alles drei Jahre erkoren wird, erküren die Frauen und Meitli ihre Königin jedes Jahr.
Grosses Teilnehmerfeld
137 Athletinnen aus allen Landesteilen hatten sich zu diesem Kräftemessen angemeldet. Für die einen und anderen gabs einen langen Tag, denn das Programm sah folgerndermassen aus:
07.00 - 07.45 Uhr: Notenblatt-Ausgabe; 07.45 Uhr: Kampfrichtersitzung; 08.00 Uhr: Appell; 08.30 Uhr: Anschwingen. Von 12.00 bis 13.00 Uhr Mittagspause, danach Fortsetzung der Gänge. Um ca. 16.00 Uhr waren die Schlussgänge geplant und ca. 17.00 Uhr erfolgte der Einmarsch der Schwingerinnen zur Rangverkündigung. Die Gangdauer betrug 5 Minuten und die Schussgänge erstreckten sich über 10 Minuten, wenn vorher keine Entscheidung fiel. Geschwungen wurde in den Kategorien: Zwergli, Meitli II, Meitli I und Aktive.
Bei den Zwergli gabs einen bernischen Schlussgang zwischen Anja Burla (Signau) und Svenja Graf (Aeschi b. Spiez) den Burla für sich etschied. Bei den Meitli 2 standen sich Silja Amstutz (Büren NW) und Vera Schlüchter (Aeschlen ob Sigriswil) gegenüber. Dieser Zweikampf ergab einen Gestellten, sodass Schlüchter als Siegerin ausgerufen werden konnte. Der Schlussgang bei den Meitli 1 war eine welsche Angelegenheit zwischen Audrey Ayer (Le Cret) und Morier Blanche (La Tine) den Letztere für sich entschied. Auch bei den Aktiven gaben les Romandes den Ton an, wo sich Melissa Suchet (Grandvillard) und Clara Egger (Le Mouret) die Hand reichten. Melissa machte kurzen Prozess und ging als Siegerin hervor.
Die Auftritte vom Alphornduo «Sarnersee» und den Fahnenschwingern, die am Morgen schon antraben durften und unsere Gesänge am Nachmittag fanden offene Augen und Ohren, obwohl die Schwingerarbeit bevorzugt wurde. An Gemütlichkeit, Speis und Trank fehlte es nicht, sodass me gärn derbiä gsi sich.