Echo vom Pilatus

Hergiswil am See

  

 

In freier Natur, der Kathedrale Gottes gejodelt

An der 28. Schönenbodenchilbi die am 20. Juli 2014 in einer Waldlichtung im Hergiswiler Naherholungsgebiet über die Bühne ging, kam der Hergiswiler Jodlerschar nach einer Absenz wieder einisch die Ehre zu diesen Feldgottesdienst zu verschönern.

S’isch nid aamächelig gsi s’Wätter, de mä hed niä gwisst wenn’s wieder go rägnä chund. Da Jodler bekanntlich roschtfrey und wasserdicht sind aber nid unbedingt gärä laifid, war die Inanspruchnahme des bereitstehenden Schönenbodentaxi’s die logische Folge.

Der Lussi Franz brachte uns ins besagte Gebiet wo wir uns nach Kaffeegenuss zum Einsingen versammelten und die bevorstehende Liturgiefeier erwarteten. Alsbald traf Pater Josef Regli ein, nahm eine Erfrischung zu sich und begann unverzüglich mit der Zelebration des Messopfers, dem etliche Berglerfreunde beiwohnten.  Pater Josef schien diese Umgebung sehr zu behagen und deshalb bezeichnete er sie als Kathedrale Gottes.

Wir Jodler und das Alphornduo Blättler-Blatter sorgten für die musikalische Begleitung. In unmittelbarer Nähe waren die Chrampfer am Werk die mit «lärmigem» Tun auf sich aufmerksam machten, denn der Festbetrieb wollte nach diesem Gottesdienst in Gang genommen werden. Suppenköche rührten kräftig in den Töpfen, Risottokünstler waren bestrebt, dass ihr Risotto nid «aghocked» isch und die Grilleure liessen Steaks und Filets im Darm brutzeln, sodass  die Gästeschar innert Kürze verköstigt werden konnte.

Ein reichhaltiges Kuchenbuffet das bald ausverkauft war musste nicht lange auf Käufer warten.  Nach gemütlichem Beisammensein bei Ländlermuisig, Alphornklängen und Jodlerteen, ging dieser Auftritt ehe sich die himmlischen Schleusen wieder öffneten zu Ende.

Fronleichnam in Obbürgen - ein gefreutes Erlebnis

Zehn Tage nach Pfingsten wird in den katholischen Regionen das Fronleichnamsfest gefeiert. Z’Nidwalde isch das der Aplistag und wird ganz fäschtlich begange. Verschiedentlich hemmer a dem Dunschtig  scho derfä Obbirger Gaschträcht  i Aspruch näh und nach feyf Jahre simmer heyr  i dem idyllische Derfli oberhalb vo Stansstad wieder einisch uf Afrag vo der Jugendgruppe z’Obbirge z’Gast gsi. S’isch ganz ä idricklichi und gfräiti Sach gsi.

S’hed eigentlich ganz u-christlich agfange, vorallem darum, will me nachem Isinge i dr Chile Kaffee mideme Gutsch heiligem Wasser hed chennä gniässä, bevor’s de ufä Marsch Richtig Lourdesgrottä gange-n-isch. Gemächlichen Schrittes isch es de inä Waldliächtig gange, ganz es schattig’s Plätzli, wo mä sich zu dem Fäschtgottesdiänscht versammled, dä mier mid Jodelliedere und Natuirjuiz mitgestalted hend. Eysi Darbiätigä sind mid warmem Applais bedacht worde eso, dass mier gärn ä Zuegab agstimmt hend.

Volksverbundener Pfarrer
Amene Feyrtig z’Chile gah wo gjodlet wird isch s’einti,  aber ä Pfarrer ha wo sehr glaibhaft prediged und Fronleychnam neecher erleytered, was firne Bedeytid dass das Fäscht a sich hed isch s’anderi und ganz speziell gsi. Dr Pfarrer Franz Bircher hed das uisgezeichnet gmacht und i seym Predigtwort Paralle vo friächer zu hit zoge, Erinnerige la uifläbä und z’verstah gäh, dass mier jedä Tag Fronleychnam heigid. Erwähnenswärt isch ai, dass am Landsgmeindssunntig (letzter Sonntag  im April) und a Fronleychnam niä prediged worde-n-isch. Dr Pfarrer Franz hed aber uf so interässanti Art zum Chilävolch gredt, dass äs es churzweylig’s Zuelose gsi isch und mä nid uf  d’Uir g’luegt und sich fragt hed: wett är ächt nid herä redä? Und uberhaipt, s’isch erläbti Chilä gsi, was sich a dem Ort vom Gebät, der Stilli und Rueh abgspielt hed. Nachere guete Stund hed sich d’Fäschtgmeind in unmittelbarer Neechi a Tisch gsetzt und i gselliger Rundi s’gmiätich Zämäsey gnossä.

Mier dankid ganz härzlich
Liebi Gastgäber vo der Jugendgruppe.  Dr Abstächer vo de Hergiswiler Jodlerschar zu Eych uf Obbirge hed ächti Fräid gmacht. Ganz be-idruckend was ä sonä Dorfgmeinschaft fertigbringt. Mä gherd zämä, gahd midenand as Wärch und zeigt Fräid wenn’s gratä-n-isch. Iär sind es wahrs Sinnbild vo Gmeinschaft. Mä gsehd’s und gspiert’s. Es sind nid lääri Wort Iär läbid’s ai.
Liäbä Pfarrer Franz. Etappäweys wirsch Dui Dich vo deynä, dier liäbgwnunnene Obbirger, verabschiede und diä wohlverdiänti Pension aträttä. Vo Härze megid mier dier dä neywi Läbesabschnitt gennä, obwohl’s sehr schaad isch, will derä geischtlichi Würdeträger ä Raritet sind.  Fir alles aber, was Dui im Diänscht vo der Chilä gmacht hesch und i chleynerem Mass hoffentlich nu tue wirsch, demmer härzlich danke und hoffid fescht, der Schepfer aller Wältä meg all deyni guete Wärch vergälte.

70 Jahre Alois Würsch

Der Hammä-Weysi vo Ämättä gid’s jetz 70 Jahr und diesen runden Geburtstag feierte er midere grossä Gäschteschar im Hergiswiler  Chiläzentrum. Seit 2011 ist Alois, ganz ä flottä und gschetztä Jodlerkamerad, wo bi eys im zweitä Bass i d’Reihjä stahd. Es bietet sich die Gelegenheit auf diesem Weg ganz herzliche Gratulation zu entbieten und für den weiteren Lebensweg nur das Beste zu wünschen und für das gemütliche Fest aufrichtig zu danken.


An seinem Ehrentag konnte in geraffter Form etwas über den Jubilaren in Erfahrung gebracht werden. Alois ist der Drittälteste der zwölfköpfigen «Würschdynastie» vom Ämätter Hammen, acht Buben und vier Mädchen warens insgesamt.  Weysi erzählt von glücklichen Jugendjahren in denen sie auf viel verzichten mussten. «Diese Zeit hat mich geprägt und gab mir zu verstehen, was es heisst eine Gemeinschaft zu sein und Zusammenhalt zu spüren» führte er aus.

Alois war 36 Jahre lang ein zuvorkommender, hilfsbereiter und überaus freundlicher Postautochauffeur. Von seinen Qualitäten profitierten in den letzten sechs Jahren die Zugerland Verkehrsbetriebe. Der Kontakt zum Mitmenschen ist für Alois unverzichtbar und widerspiegelt auch sein Lebensmotto das besagt: Wenn’s der Umgäbig guet gahd, gahd’s mier ai gued. Drum hoffid und weyschid mier, dass es em «Hammä-Weysi» weyterhin sehr gued gahd, dass Gsundheit, Frohsinn, Gmiätlichkeit, Zfriedeheit und Wohlergah ständigi Begleiter sey megid.

Nachstehend  die Ode auf Alois

Dr Hammä-Weysi vo Ämättä
ä liäbä, guetä, freynä und ai nättä
är dä strammi, chreftig Maa
isch siebezgi, gsehsch’s ihm nid aa.

Uissagchreftig sind diä Jährli
nid wäg seynä graijä Häärli
und är isch kei altä Chuiz
wäg seym dunkelweyssä Schnuiz.

Nur beschti Winsch dend mier spediärä
und vo Härzä gratuliärä
fir alles das wo jetzä chund
fir jedä Tag und jedi Stund
nutz diä Zeyt und due sie gniässä
s’isch es Derfä und keis Miässä.

Nimmä hetzä und kei Hascht
s’Läbä gniässä isch kei Lascht
wirsch es gseh dier wird de klar
Räntner sey isch wunderbar!!!

In diesem Sinn ä gfräiti Zeyt
das weyschid Deyni Hergiswiler Jodlerleyt.

Nasses und stürmisches Schwingfest

Das hend’s jetz wirklich nid verdiäned! Das 110. Verbandsfest des OW- und Nidwaldner Schwingerverbandes vom 10. und 11. Mai 2014 war eine nasse und zwischenzeitlich sehr windige Angelegenheit. Wemä-n-aber gseh hed,  we unentwägt Hand agleid wordä-n-isch, de verdiäned diä ganz Organisation es blanks Zähni.

Wer die Infrastruktur rund um den Sportplatz und die Oberstufenanlage Grossmatt Hergiswil kennt weiss, dass man zusätzlich benötigtes Material nid mid Lasteziig cha anächarrä. Traktore mit Ahänger, Ferderbänder und weitere Utensilien, aber auch kluge Überlegungen sind notwendig gewesen, damit der Fussballplatz keinen Schaden nahm. Und wohl am aller wichtigsten waren fleissige Hände gefragt. Schwinger wie Zuschauer erlebten trotz Wetterunbill einen ganz gefreuten Aufenthalt im Lopperdorf.

Der Jungschwingertag am Samstag konnte bei guten äusseren Bedingungen abgewickelt werden. Es zeigte sich, dass der Nationalsport auch beim Jungvolk einen grossen Stellenwert einnimmt, denn nicht weniger als 180 Buben massen sich in fairen Wettkämpfen und haben in drei Kategorien ihre Sieger erkoren. Längst kein Geheimnis mehr ist, dass es Frauenschwinget gibt, bei denen es ebenfalls richtig zur Sache geht.  Schwingermeitli waren auch in Hergiswil zugegen, leider aber nicht zum Wettkampf zugelassen. Sie konnten sich am Plauschschwingen vergnügen und Anschauungsunterricht geniessen.

Rägä, Rägätrepfli prasselten auf die Chepfli jener Besucher die am Sonntagmorgen auf der ungedeckten Tribüne platz genommen hatten und keine einladende Wirkung auf den Schwingfestbesuch hatten. Petrus hatte im Laufe des Vormittages, spätestens nach der Sonntagsstille,  doch ein Einsehen und wechselte die undichten Ventile der Regenschläuche aus, sodass Pelerinen, Schirme, Filzhüte und Schärmä spendende Bedeckungen zur Seite gelegt werden konnten. Er machte sogar dermassen gute Miene zum bösen Spiel, schickte Sonnenstrahlen, die für briätig warme Temperaturen sorgten und zum Schwingfestbesuch animierten. 2400 Personen sollen es gewesen sein.

Wer chund ächt i Schlussgang?
Isch’s dr Benji von Ah oder der Marcel Mathis? S’chennt de ai nu de Lutz Scheuber, dr Peter Imfäld oder der Stefan Gasser sey. Isch’s am Änd nu ä Solothurner-, Luzärner-, oder Uirnergascht? So hend’s g’werweised und sind de schliässlich mid denä Vermuetigä  gleych ä chley falsch glägä. Der Tagesverlaif hed de ganz ä anderi Schlussgangpaarig ergäh, denn der Martin Zimmermaa vo Ännetbirge und der Sarner Melk Britschgi  sind bi stremendem Rägä zu derä Änduismarchig aträttä. Nach neyn Minuitä isch de dr Sieger fescht gstande wo Martin Zimmermaa heisst und der Muni «Beno» hed derfä hei näh.
D’Popularitet vom Schwingä isch nach we vor ungebrochä und d’Sympathie derfir unwahrscheydlich. Wemä dänkt, dass dr Gabätämpel en Wärt vo uber Fr. 100′00.- gha hed, de darf dervo uisgangä wärdä, dass einä wo vier Gäng verlorä hed und nimmä i Uisstich chund immer nu ä Preys vo zirka Fr. 500.- uberchund. Sell einä sägä, dass sich vier Mal ubertrohlä nid dued lohnä.

Gehörfälliges  Unterhaltungsprogramm
Mit dem amtierenden Präsidenten der Schwingersektion Hergiswil war der Profi am Werk. Bereits der Samstag war mit Formationen bestückt die ganz feine Unterhaltung boten. So etwa das einheimische Schwyzerörgelitrio «Alpeblüemli», die Freiämter Alphornblowers und Brass mit Mass. Am Sonntag überbrachten die Pilatusmusikanten Blasmusiktöne, das Alphornquartett Sarnersee blies die Schlechtwetterwolken weg, drei Fahnenschwinger kämpften gegen die Tücken des Windes, die Ländlerkapelle Reichmuth/Matter war mit Ländlermuisigteen fürs Verkürzen der Mittagspause im Festzelt zuständig und das «Echo vom Pilatus» begleitete die Sonntagstille und wartete in der Arena mit Jodelvorträgen auf. Alles gfräiti Teen, cheibä gmiätlich und uwadlich scheen.

S’Schwingervolch isch roschtfrey und wasserdicht
Auch dieses Mal war der Regen wiederum Spielverderber und unwillkürlich kommen Erinnerungen ans «Innerschweizerische» von 1992 auf.  Schon damals erwies sich das Schwingervolk als verschworene Gemeinschaft. Ai wenn’s mid Chiblä schittet oder Chatzä  hagled, mä hocked und hared bis zum bitträ Ändi uis. Es zeigt äinisch mee, gäg Nessi und Chelti chamä sich aleggä und wenn’s warm wird chamä abziäh. Es äifachs Rezäpt wo verted. Und…isch dr Hosälupf verbey due me nu chley fäschtä…und ai das isch nach dem Kantonale nid z’churz cho.

Überaus gelungenes Jodlerkonzert in wohlklingender Harmonie

250 Bankettgeniesser hatten sich zum kulinarischem Abstecher angemeldet, weitere 350 Konzertbesucher liessen sich ebenfalls von «Echo-Tönen» aus Sörenberg, vom Stanserhorn und vom Pilatus berieseln. Sie staunten ob dem kultivierten Gesang vom heimeligen Buochser Jodlerquintett, zeigten sich sehr angetan über das hohe Können vom Alphorntrio Bergkristall Unterwalden und erlebten mit David Blättler einen Programmführer, der trotz seines jugendlichen Alters eine Sonderklasse war.

Mit diesen knappen Worten wäre eigentlich scho alles gsäid was gsäid mues sey, nur eso mager wollen wir die Leser dieses Blogbeitrages nicht abspeisen, drum alles scheen der Reihe nach.

Das freitägliche Einrichten zeigte deutlich, dass da ein eingespieltes Team in fast perfekter Manier Tische und Stühle bereit stellte während fleissige Frauenhände die  Tischreinigung vornahmen, derweil eine weitere Equipe bereits Dekorationsarbeiten verrichtete. Im Nu präsentierte sich der Loppersaal in einen Ort der Gastlichkeit wo Geselligkeit in gemütlicher Atmosphäre genossen werden konnte. Doch davon war man ja bekanntlich noch etliche Stunden entfernt. Nach angeordnetem Soundcheck, wo die Aufführung der Konzerttitel eine Hauptprobe erlebten die mittelprächtig bis gut verlief, rundete der Verzehr von Filets im Darm (sprich Schweinswürstli) und Stilsitzer (Tilsiter) diese Vorbereitungsphase ab.

Party-Service Zibung, der Erfolgsgarant
Hesch dui es Fäscht wo Arbet gid
und sälber schaffe wettisch nid
studiär nid lang leyt eifach aa
fir das sind doch s’Zibungä da.

Äs klapped beschtens und s’laift rund
wenn Party-Service Zibung zue dr chund
hend Wirteflair und sind vom Fach
will Zibung ha isch Supersach!!!
Diesen Vierzeilern ist nichts mehr anzufügen, denn auch am vergangenen Samstagabend war der Bankettgenuss eine Gaumenfreude par excellence.

Sörenberger Echo widerhallt im Loppersaal
Es isch scho lang keis Gheimnis me, dass alles wo vo Wolhuise Märcht ewäg bis i d’Schratteflue uife stah cha, vom Jodlervirus infisziärd isch. S’Tal vo der chleynä Ämmä isch ä Jodlerhochburg und folglich hed’s dett Jodlerklib fascht we Sand am Meer. Eine dervo isch äbä s’Echo vom Sörebärg wo 1942 grindet worde isch, 27 Mitglieder zellt und i dr Marietheres Bieri ä uisgezeichneti Dirigäntin und vorziglichi Jodleri darf ha. Und wenn de diä losland mid jodlä, de losisch und stuinisch eifach. Sonori Jodlstimme wärdid vo uisglichnä Register sehr gekonnt unterstitzt, wo’s uisgezeichnet verstand vom piano ines forte ine z’gah um wieder ines piano zrugg z’chehrä und leggid bim Schlusston sehr gfihlvoll ä Schweller druif um der Vortrag ganz unuiffällig uisklinge z’lah.  S’Klangbild isch robust aber nid ruich, me wiägeld d’Teen und muisiged dermit, dass es tänzerisch wirkt und ganz ä gepflägti  Gsangkultuir ergid. S’Echo Sörebärg, vergleychbar midere Blueme wo i dr Morgesunne strahled, sich am Abig verschliässt und am andere Morge mid neywem Glanz uif z’stah. Dä Gsang es Erläbnis, ei Pracht!

Heimeliges  Jodlerquintett aus Buochs
Sitt einige Jahr weiss me, dass es bi de Buochser Jodler Chleyformatione gid, wo us der Idee vo ihrem Dirigänt Hans Schmid entstande sind. Eis dervo isch äbä das erwähnti Quintett wo uf der Loppersaalbihni brilliärt hed. Deytlich i der Uissprach, rein im Ton und homogen im Klang, mä chennti losä stundelang. Eb «Am Sonne-n-Egge» wo «S’Froueli zum Nahgä» vielleicht inständig gebeten wird, dass s’Mandili darf go jassä ga wo aber der Moschtkonsum Priorität geniesst und schwere Beine und sturne Grind die Folge sind. Oder wenn nach geglücktem «Chiltgang» us luiter Fräid dr «Sunnebärgler» erklingt und «I freu mi» überschwängliche Glücksgefühle auslöst. Genau diese Stimmung vermittelten Sandra Zimmermann, Marco Würsch, Roger Zimmermann, Martin Siegrist und Hans Gabriel auf überzeugende Weise. Und für diesen überaus gehörfälligen Buochser Jodlergruess gebührt dem Quintett grosses Lob und Kompliment, herzliche Gratulation zu den meisterhaften Auftritten und Dankä das Iär cho sind.

Wenn’s Alphorn teend..
wird’s eim warm ums Härz. Dr Pasal Barmetttler vo Änämoos, dr Sandro Christe vo Obbirge und dr Jonas Wolfisbärg vo Alpnach-Dorf wo underem Name Alphorntrio Bergkristall Unterwalden uifträttid, sind es ächts Versprächä fir d’Zuekunft. Sie hend s’Flair im midenand blase und ufenand z’lose. D’Teen vo der erschtä und zweitä Stimm chemid sehr suiber derthär und midem Bassspiel setzt der Jonas ganz souverän de Schlussakkord und dermit s’Tipfli uf’s i vo denä liäbliche Melodiä. Diä drey Giälä sind belzigi Handwärcher uf ihrne Instrumänt.

David Blättler…eifach genial
Was dä zwelfjährigi «Pfideri» bi de Asaage uisäglah hed, isch phänomenal gsi. Diä profihaft gsetzte Pointä vo seym Vatter Urs hed de Filius mid schaispierlerischem Talänt prima umgsetzt. S’leidigi Thema Ortsbus isch nid unerwähnt bliebä und fir d’Nachbuirä obsidruis hed är nid viel ubrig gha. Sie hend ordili unedure miässä. Und eis darf me nid vergässä, denn was sich liebt das neckt sich. D’Versehnig midem Glois isch de gleych z’stand cho und wenn’s’ nid unbedingt guet Frind sind, so chemid sie uis midenand, d’Tschifeler und d’Reisseckler. Wer nä nid gseh hed dr David hed eppis verpasst.

Ganz ä feini Muisig isch’s Echo vom Stanserhorn wo scheeni, rundi und lipfigi Kompositione bevorzugt, und ä Vorliäbi  fir Tänz vom Chaschbi Muther, Alois Schilliger, Kasi Geisser, Heiri Meier, Joe Käslin und der Kapälle Bürgenstockklänge hed. Midere Lockerheit blast der Patrick Ambaijä Klarinett und Sax, d’Franziska Inderbitzi spilt sit em Jänner dr Handorgelepart und hed der erscht offizielli Uiftritt mid derä Formation gmacht, während s’Fränzi Kilchenmann als Pianistin und dr Pail Ambaijä am Bass we bishär als alti Routinier begleitid.

Und s’Echo vom Pilatus? We hed’s gsungä? Chamä riämä? Ja, mä cha und darf, de d’Rickmäldige sind  ganz erfräilich und ermuetigend uisgfallä. «Iär hend Fortschritt gmacht und sind uf guetem Wäg» isch uber d’Lippe cho, «s’macht Fräid Eych zue z’lose» luitet es weyters Zitat, eso dass folgendes Fazit cha zoge wärde: Ier hend es guets Konzärt abgliefered, drum machid weyter eso! Mier gänd eys Miäh und machid das, we’s im Lied Sommerharmonie heisst: Summerziit wiä bisch dui scheen, Harmonie vo Farb und Teen.

100. Delegiertenversammlung des EJV in Wauwil

Obwohl der eidg. Jodlerverband 1910 gegründet worden ist und seinen 100. Geburtstag im Mai 2010 mit Unterverbandstagen und am 8. Mai mit einem Event in der Berner Postfinance-Arena gefeiert hat, tagte das Jodlerparlament zum 100. Male erst vier Jahre später im luzernischen Wauwil am vergangenen Samstag, 8. März 2014. Paul Bürgi bekam das Stuker-Legat verliehen, während Walter Stadelmann Bannwil, Marie-Theres von Gunten Beatenberg, Hansjörg Sommer Oensingen, und Edwin Meister Kölliken, Aufnahme in die Garde der EJV-Ehrenmitglieder fanden.

Trotz frühlingshaftem Bilderbuchwetter pilgerten 607 Personen (358 Stimmberechtigte) ins Luzerner Mittelland um mit Informationen rund um den Jodlerverband eingedeckt zu werden. Dieses friedliche Mitenand und gefreute Zämäsey erlebte mit dem Gesamtchor «Alpmorge» zu Tagungsbeginn einen ersten Höhepunkt. Schneidig, souverän, zackig und wortgewaltig wickelte Karin Niederberger den Traktandenmarathon ab, der von Grussbotschaften zwischenzeitlichen Unterbruch erfuhr. Politische  Grössen waren unter der Gästeschar auszumachen, die mit Interesse die Verhandlungen verfolgten.

Frauenpower
Wer d’Karin kennt, weiss um ihre Künste des Motivierens und merkt bald, dass da eine geballte Ladung Energie vorhanden ist, die sie mit Überzeugung  und ihrer Ausstrahlung kund tut. Höchstpersönlich begrüsste sie vor Versammlungsbeginn fast jeden/jede mit Händedruck und wünschte eine gute Tagung und angenehmen Aufenthalt. Mit läärä Händ chund sie niä; ihr neuester «Gag» Bündner Röteli, ein Likör.
Ganz sympathisch auch die Präsidentin des Luzerner Grossen Rates, Irene Keller, Vitznau. In ihren Voten rief sie den Versammelten zu: Mit Ihrem Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen betreiben Sie nicht nur Kulturförderung auf höchster Ebene, sie sorgen für den Erhalt von traditionellen Werten und nehmen Identitätswahrung vor. Bedenken und vergessen Sie nicht: Die Schweiz braucht sie!! (Die höchste Luzernerin 2014 ist die Enkelin von Alfred Leonz Gassmann und machte als Nachfahrin ihres berühmten Grossvaters alle Ehre.)

Keine schwarzen Zahlen
2013 war für den EJV keine Rendite, ganz im Gegenteil. Bei einem Eigenkapital von Fr. 105′500.- schaute eine Defizit von Fr. 11′500.- heraus. Gar dunkelrote Zahlen weist, das Budget für das laufende Jahr auf. Trotz eines erwarteten Zustupfs vom Jodlerfest Davos, wird ein Finanzbedarf  in fünfstelliger Höhe erwartet. Die Folge davon ist, dass die Abgaben der Unterverbände an den EJV, wie an der DV 2013 in Saas Fee angekündigt, angepasst werden müssen.  Dem Antrag ist man bei einem  Gegenmehr von zwei Stimmen einhellig gefolgt. So sind ab 2015 folgende Abgaben zu entrichten: Jodlergruppen Fr. 150.-, Alphorn- resp. Büchelgruppen: Fr. 35.- und Einzelmitglieder Fr. 12.-.

Jodlerzeytig- die Patientin
Ai s’Verbandsblatt chränkeled. Obwohl 15114 Personen jeden Dienstag ihr «Leibblatt» im Briefkasten vorfinden, so täuscht dies nicht darüber hinweg, dass jährlich zirka 400 bis 500 Abos nicht mehr erneuert werden. Ins Gewicht fallen auch die rückläufigen Inserate-Einnahmen die mit ca. Fr. 100′000.- zu Buche stehen und eine schöne Stange Geld (Fr. 65′000.-) muss für den Versand aufgewendet werden. Als kleiner Hoffnungsschimmer darf die Werbekampagne gewertet werden, die einen Gewinn von Fr. 18′000.- abwarf. Inwieweit die Geschenkabos erneuert  werden, wird die Zukunft zeigen.

Davos isch parat
Der Landammann des Landwassertales und Jodlerfest-OK-Präsident vom 29. Eidg.  Jodlerfest, Tarzisius Caviezel, präsentierte das Festprogramm rund um den Zauberberg. Die höchstgelegene Alpenstadt wird zum Jodlermekka und bietet dem Besucher alles das was den kommenden Anlass unvergesslich werden lässt. Ein Highlight allein sei schon die Anreise ab Landquart mit der RhB wo der langsamste Schnellzug der Welt in Stosszeiten im Viertelstundentakt verkehren wird. Eine inständige Bitte seitens OKP erging an die Bernerklubs, sich diesen Abstecher ins Bündnerland nicht entgehen zu lassen.

Jodlu isch gsund und dü bliibsch fit
Nach 1987 wird Brig erneut Jodlerfeststadt. Der designierte OK-Präsident alt Nationalrat Roberto Schmidt, wandte sich sehr träf an die Versammelten und bemerkte, dass das Wallis neben gutem Fendant auch unterkunftsmässig  brillieren könne, denn es stünden etliche Zweitwohnungen zum mieten bereit. Den beiden Trägervereinen Ahori Brig/Glis und Zer Tafernu Ried/Brig wird die Durchführung des 30. Eidg. Jodlerfestes 2017 übertragen. Der Aufforderung: «Jodlet mit isch im Wallis» sollte man nachkommen, denn diä machid das sicher hüere güet.

Neues Finanzierungskonzept
Hektor Herzig von der Firma Herzka,  referierte über Freiwilligenarbeit und deren Folgen. Wie bereits erwähnt, darbt der Verband neben Geld an ehrenamtlichen Kräften. Man weiss es längst, dass letzteres nicht gefragt ist. Mit dem Zitat: Bete nicht die Asche an, trage das Feuer weiter, votierte der Redner sehr engagiert was zu tun ist und wie’s weiter gehen soll. Erwähnenswert auch, dass der EJV-Vorstand über ein Volumen von 300 Stellenprozenten verfügt, das er ehrenamtlich und zu «Trinkgeld-Konditionen» ausübt. Kommt dazu, dass die ZV-Mitglieder mit dem Verzicht von Spesenentschädigungen auch einen Schritt zur finanziellen Gesundung beitragen. Chapeau für diese edle Tat!!
Zur nächsten Tagung trifft man sich am 7. März 2015 in Langnau im Emmental. Mit Fredy Wallimann’s «Geburtstagsjuiz» klang diese 100. Tagung aus. Es folgte ein stündiges Jubiläumskonzert von Sämi Studer moderiert ehe der Apero genossen werden durfte und das Bankett serviert worden ist.